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Upcycling & Wiederverwendung (Upcycling & Reuse)

Münster aufmöbeln! Mit TrashDesign-Workshops Ressourcen gemeinsam aufbereiten.

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Über die Idee (About the idea)

Romantische Erinnerungen an die Studienzeit werden wach, wenn man bei lauen Sommernächten an Sperrmüllhaufen vorbeischlendert und an die ein oder andere schweißtreibende Aktion zurückdenken, bei denen große Möbelstücke in und aus Wohnungen geschleppt wurden.
Streicht man die laue Sommernacht und die Studienzeit, sieht das Bild nicht mehr ganz so romantisch aus. Je nach Viertel und Jahreszeit ist es immer wieder erschreckend, wie viele gute Dinge (nicht nur Möbel und Gebrauchsgegenstände, sondern auch potenzielles Baumaterial) regelmäßig auf Münsteraner Straßen landen und damit zu “Müll” werden. Vieles davon lässt sich noch mit etwas Liebe und Geschick in ein charakterstarkes Schätzchen verwandeln und noch lange nutzen.
Wie wäre es, daraus ein großes gemeinsames Projekt zu machen? Material sammeln und gemeinsam aufzuarbeiten!
Nur, dass nicht jede*r die Räumlichkeiten und das Wissen hat, das zu tun. In Münster gibt es aber bereits einige Orte, an denen Menschen reparieren und aufarbeiten, gemeinsam werkeln und Wissen teilen. Was bisher fehlt, ist eine gute Infrastruktur, um weniger Sperr-“Müll” zu vernichten und stattdessen mehr Menschen zu empowern, Ressourcen in der Stadt sinnvoll zu nutzen.
Unsere Ideen und Schritte im Überblick:

1. Schätze sammeln & sortieren
Was wird gesammelt?
• Möbel
• Baumaterialien
• Nutzgegenstände
• …

Wie und wo wird gesammelt?
• an neu geschaffenen Sammelstellen an awm-Entsorgungszentren im Stadtgebiet, an denen Privatpersonen auch große Gegenstände abgeben können (z.B. Container als große Schwestern der Wechselstuben in den Telefonzellen)
• Schatzsuche an Sperrmülltagen mit Bewohner*innen im Viertel (Logistik z.B. mit der Hansa-Flotte oder Stadtteilauto)
• Sperrmüll-Vortouren durch awm oder Partner*innen. Sammeln erhaltenswerte Möbel, Objekte und Materialien vor der Sperrmüllabholung und bringen diese an einen Lagerort
• Kooperationspartner*innen (wie Messen, Kultureinrichtungen, Eventveranstalter*innen, Hochschulen und Unternehmen etc.) spenden Materia
• …

* Idee: geschulte Menschen oder auch Lagerist*innen prüfen, welches Material zur Weiternutzung geeignet ist und vorsortieren vor.

2. Schatztruhen füllen und verwalten
Wo und wie werden die Schätze gelagert?
• Neue Orte: an gut zugänglichen Flächen, am besten in der Nähe von Reparatur-Initiativen z.B. der B-Side, JIB, usw.
• Bestehende Orte: bei awm-Sammelstellen
• Digitale Börsen: Menschen nutzen Apps (z.B. kleine Taten) oder Online-Tauschmärkte (wie den der awm), um Dinge zur Weiterverwertung anzubieten und lagern diese bis zur Abholung durch bei sich zu Hause.

* Idee: Als “Schatztruhe” eignen sich Überseecontainer, die variabel einsetzbar und transportabel sind.

3. Workshops veranstalten
Wer bildet das Reparaturnetzwerk?
• Lokale Reparaturinitiativen und -unternehmen (Hansawerkstatt, RepairCafé, KnowMe, studio formagora und viele weitere)
• selbstständige Workshop-Anbieter*innen oder Reparatur-Dienstleister*innen

Wie sind die Workshops konzipiert?
• Jede Person soll entsprechend ihrer Fähigkeiten die Möglichkeit bekommen, sich beim Sammeln und Aufarbeiten zu beteiligen. Die Workshops vermitteln Kenntnisse und unterstützen bei Reparatur und Upcycling.
• Mögliche Formate könnten sein: After-Work-Hobeln von Holz, Nägel ziehen und Nähte öffnen bei Kaffee und Kuchen, Löten & Knipsen für Toaster und CO, Speed-Dating bei Schatzsuchen im Viertel, usw.
• Diese Angebote ergänzen das BNE-Netzwerk Münster um handwerkliche Bildungsformate und können über VHS oder andere Plattformen gebucht werden (BNE = Bildung für nachhaltige Entwicklung).

Der 5 Punkte-Plan bis zum Ziel:
1. Logistische Unterstützung (für zentrale Lagerort(e) und Transportmöglichkeiten)
2. PR und Lobby für eine Weitergabe von Material
3. Aufbau eines Reparaturnetzwerks
4. Unterstützung der Workshop-Angebote durch Finanzspritzen
5. Ressource-Rescue-Kit: Werkzeugkiste für eine schnelle Demontage bei Sperrmülltouren

Wer steckt hinter der Idee?
(Who is behind the idea?)

Laura Hebling
Wir sind Nick, Ellen, Maike, Nikolai und Laura und sind bereits an unterschiedlichen Stellen für mehr Nachhaltigkeit aktiv. So gibt’s bei uns Personen mit Skills im Bereich Design, Handwerk, Mobilität und Pädagogik – was liegt da näher, als alles zusammenzuwerfen und gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen, um noch mehr Menschen für Nachhaltigkeit zu begeistern und dabei gleichzeitig gemeinschaftliche Aktionen umzusetzen!
Wir sind bereits in unterschiedlichen Initiativen – z. B. Hansawerkstatt, studio formagora, B-Side, Hansaflotte – aktiv und sehen viel Potential darin, durch die Förderung der awm Bürger*innen gezielt(er) auf Angebote aufmerksam machen zu können, Synergien bestehender Strukturen herauszustellen, zu bündeln und eine gewinnbringende neue Infrastruktur zu schaffen. Weil wir Lust haben, die Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt Münster mit Ideen und Power zu unterstützen.

Warum ist die Idee gut für Münster?
(Why is the idea good for Münster?)

Nutzen
Statt um Ressourcen zu konkurrieren, kann die Idee den Gemeinsinn für geteilte Ressourcen in der Stadt verbessern. Ein Umsetzen der Idee stärkt Angebote zur Aufarbeitung, Re- und Upcycling von Ressourcen sowie zur Weitergabe bzw. Weiternutzung von Objekten und reduziert die Müllmengen.

Akzeptanz
Die Idee bringt Menschen und Materialien zusammen. Sie fördert eine sinnstiftende Arbeit für Menschen und schafft eine Verbindung zu den Ressourcen und der eigenen Stadt als Ressource. Ein Möbelstück oder Objekt selfmade und handmade in Münster aus Münster wird zum Kultobjekt und schafft eine starke Identität mit Münster als abfallfreier Stadt.

Realisierbarkeit
Da die Idee bereits existierende Akteur*innen der Stadt im Bereich Abholung, Lagerung und Aufbereitung von Materialien einbindet, kann die Idee zeitnah und effizient realisiert werden.

Nachhaltigkeit
Die Kombination aus Infrastruktur und Workshopangeboten bringt Münster nicht nur eine Reduktion des Energieverbrauchs und der Emissionen und damit ökologische Nachhaltigkeit, sondern auch Zugewinne in den Bereichen Arbeit & Wirtschaft (sinnstiftende, gute und nachhaltige Arbeit / zukunftsweisende Geschäftsmodelle im Repairbereich / Wirtschaften in Kreisläufen), Konsum (Nutzungsdauer verlängert) sowie Bildung und sozialer Zusammenhalt (Bildung für einen Chancenausgleich und eine geschlechtersensible Bildungslandschaft / Eigenarbeit und Gemeinschaffen gefördert / Kultur des Teilens, Tauschen, in-Wert-setzens gestärkt).

Die Idee lässt sich z.B. mit folgenden Einreichungen im Ideen-Wettbewerb kombinieren:

(Re)Cycle up your Life

Objekte aus alten Fahrrädern

Recycling-Einkaufszentrum

Tauschbörsen

Dinge nicht Wegwerfen sondern per App Verschenken und mit neuem Anreizsystem dafür belohnt werden

mending is better than ending (Ausbessern ist besser als Wegwerfen)

Repair (& mehr) Café in der Stadtbücherei


Inspirationen können in viele Städte Deutschlands gefunden werden:

Die Initiativen | Startseite

Material Mafia

Kunst-Stoffe Berlin

Zukunft für Gebrauchtmöbel


https://wachstumswende.de/project/materialverteilung-kassel/

MFA Frankfurt


https://www.hanseatische-materialverwaltung.de/

Materialbuffet


https://www.trashgalore.de/

Home


Kaufhaus der zweiten Liebe Leipzig

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